Island - Der Osten
- annikasponar
- 29. Juli 2023
- 9 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Sept. 2023

ICELAND - Feuer und Eis, atemberaubende Landschaften, schroffe Felsen, heiße Geysire, lila Berge - Island, du wunderschönes Land, es war uns eine Ehre, dich endlich kennengelernt zu haben. Wir haben dich im Juni 2023 besucht, waren 8 Tage unterwegs, fuhren fast 2600 km und weil wir so viel gesehen und erlebt haben, gibt es 4 Blogeinträge über dich: 1. Island - Reykjavík und der Süden; 2. Island - Der Osten; 3. Island - Der Norden; 4. Island - Der Westen. Ich wünsche meinen LeserInnen viel Spaß beim Lesen unserer Reiseerlebnisse! :)
Unsere Tour startete in Reykjavík. Wenn du die Tage 1 und 2 suchst, findest du sie im Eintrag Island - Reykjavík und der Süden. Letzter Standort im Süden war die Stadt Vík mit ihrer malerischen Aussicht auf den pechschwarzen Strand.
Der Osten: Vatnajökull - Nationalpark Skaftafell (Svartifoss) - Jökulsárlón - Diamond Beach - Höfn - Djúpivogur - Lagarfljót - Stuðlagil Canyon - Seyðisfjörður - Egilsstaðir (Vök Baths) - Bakkagerði - Borgarfjörður eystri (Papageientaucher)
Tag 3
Unser Roadtrip ging im Osten weiter. Von Vík aus fuhren wir ca. 1 h 45 min in den Nationalpark Skaftafell, der Teil des Vatnajökull-Nationalparks ist. Auf dem Weg dorthin genossen wir die wunderschöne Landschaft und sahen mehrere kleinere Wasserfälle wie den Fossálar. Der Nationalpark ist mit 13.600 km² der größte Nationalpark Europas. Man könnte sich dort locker den ganzen Tag, wenn nicht gar mehrere Tage aufhalten. Es gibt zahlreiche Wanderwege. Eines der beliebtesten Ziele ist der Wasserfall Svartifoss - übrigens mein Lieblingswasserfall in Island. Er stürzt 12 Meter zwischen den mit Engelwurz bewachsenen Basaltsäulen herab und sieht dabei einfach nur wunderschön aus! Vom kostenpflichtigen Parkplatz aus wanderst du ca. 2 km über einen sehr angenehmen Wanderweg und vorbei am Wasserfall Hundafoss zu dem schönen Fleckchen :) Wir brauchten für Hin- und Rückweg ca. 1,5 h. Direkt neben dem Parkplatz befindet sich ein Besucherzentrum mit Caféteria. Wir aßen dort entspannt mit Blick auf den Gletscher zu Mittag und fuhren dann ein kurzes Stück weiter zu einem der schönsten Views in ganz Island.
Im Juni blühen überall die fröhlich schönen Lupinen. Direkt vor dem Gletscher Vatnajökull befinden sich riesige Felder davon. Wirklich atemberaubend schön! Ein Fotostopp dort ist ein Muss! In dem Nationalpark gibt es übrigens zahlreiche Pflanzen- und Vogelarten. Wir sahen beispielsweise ein Alpenschneehuhn. Schau dir unbedingt mal auf Youtube an, wie sich der Ruf dieses Vogels anhört ;) Genauso wie du haben wir auch geguckt, als es über uns flog und wir dachten: "Was ist das denn?!"
Ungefähr 50 min vom Nationalpark entfernt befindet sich einer meiner absoluten Highlight-Spots: Der 200 m tiefe Gletschersee Jökulsárlón, der by the way auch Drehort für Szenen aus "Game of thrones" war. Schon wenn man über die Brücke zum Parkplatz fährt, steht einem der Mund offen. Blau-schwarze Eisberge treiben auf dem eiskalten See, im Hintergrund der Vatnajökull. In dem See schwimmen vergnügt wilde Robben und allerlei Wildvögel umher - ein einzigartiges Erlebnis! Vor allem der Temperaturunterschied, sobald du an den See herantrittst. Einfach nur toll! Du kannst auch eine Boots- oder Kajaktour buchen, wenn du Lust hast. Im Sommer bietet es sich an, die Tour im Voraus zu buchen.
Direkt neben dem See befindet sich der berühmte Diamond Beach. Da der Jökulsárlón direkt am Meer liegt, werden durch die Meeresströmung Teile der Eisberge in das offene Meer hinaus getragen oder am Diamond Beach wieder angespült. So kommt es, dass an diesem Strand überall Eisbergstücke herumliegen, die wie riesige Diamanten aussehen. Also leider nur Eis und nicht die nächste Goldquelle, aber unglaublich schön anzusehen ;) Im Sommer sind die "Diamanten" zwar kleiner als im Winter, aber der Kontrast zwischen dem tiefschwarzen Sand und den kristallklaren Eisbrocken ist wirklich ein einmaliger Anblick.
Unser nächster Zwischenstopp war die Hafenstadt Höfn, die ca. 1 Stunde Fahrt vom Diamond Beach entfernt liegt. Höfn bedeutet übrigens nichts anderes als Hafen ;) Eine kleine, aber feine Stadt, in der wir allerdings nur kurz hielten, um uns den Hafen anzusehen.
Unsere Tour sollte noch weiter zum Strand Stokksnes gehen. Da es zu diesem Zeitpunkt schon sehr spät war, ließen wir den Stopp aus. Der Strand ist Erfahrungsberichten zu Folge wunderschön, also wenn du Zeit hast, schau ihn dir gerne an :) Du musst Eintritt für den Zugang bezahlen, allerdings nicht viel. Direkt vor der Zufahrt zum Strand befindet sich auch das Viking Village, das du auch besuchen könntest.
Wir fuhren an diesem Tag etwas weiter zu unserer Unterkunft - ca. 1h 20 min, weil wir unbedingt in den Framtid Barrels schlafen wollten. Auf dem Weg dorthin sahen wir isländische Rentiere! Die Tierwelt in Island ist wirklich vielfältig! Unsere Unterkunft befand sich in dem kleinen Ort Djúpivogur, in dem es nicht viel zu sehen gibt, außer die 34 Graniteier entlang der Küstenstraße, die der Künstler Sigurður Guðmundsson nach Vorbild der einheimischen Vogeleier nachformen ließ.
Tag 4
Am vierten Tag ging es für uns zum See Lagarfljót. Von Djúpivogur aus fährst du ca. 1 h 20 min. Ein abenteuerlicher Weg, da die Straße teilweise aus einer richtigen Schotterpiste besteht. Begleitest wirst du von den schönsten Gegenden und Spots wie beispielsweise dem Wasserfall Folaldafoss. Der Lagarfljót ist 3 km breit und 30 km lang und wird von mehreren Gletscherflüssen gespeist. Der Sage nach lebt auf seinem Grund der große Seewurm Ormur.
Von dort aus fuhren wir ca. 1 h 10 min zu unserem nächsten Highlight-Stopp: Dem Stuðlagil Canyon. Auf dem Weg sieht man den direkt an der Straße liegenden Wasserfall Ryukanda. Ein Tipp von meiner Seite: Du kannst zu dem Stuðlagil Canyon Viewpoint fahren und den Canyon von oben aus betrachten. Du kannst aber auch an der Hvíta New York brúin vorbei zu einem Stellplatz fahren, dort parken und ca. 20 min nach vorne laufen, um richtig an den Canyon ranzukommen. Auf dem Weg kommst du am Stuðlafoss Wasserfall vorbei. Der Weg ähnelt einem Feldweg und ist damit leicht zu bewältigen. Beim Canyon angekommen empfehlen sich übrigens Gummistiefel, wenn du wirklich bis ganz nach unten willst ;) Es könnte matschig werden. Die Basaltsäulen und das türkisblaue Wasser sind einfach unglaublich!
Danach fuhren wir in das malerische Dorf Seyðisfjörður. Die Fahrt dorthin dauert ca. 1 h 20 min vom Canyon aus und führt über Berge und Gletscherseen, vorbei am Gufufoss wieder in das Tal hinab. Was für ein süßes Städchen! Fast wie aus einer Spielzeugstadt wirken die bunten Häuschen, die umgeben von den massiven Bergen direkt am Wasser liegen. Ein Besuchermagnet ist die hellblaue Kirche Seyðisfjarðarkirkja, vor der direkt ein Rainbow walk gemalt ist. Wenn du mit der Fähre nach Island fährst, ist hier der erste Anhaltspunkt :) Wenn du Essen gehen willst oder auch nur einen Kaffee trinken, empfehle ich das Hotel Aldan.
Wir entschieden uns für diesen Tag zurück nach Egilsstaðir zu fahren und in die Vök Baths zu gehen. Der Eintritt liegt bei ca. 40€ pro Person, was erst einmal viel klingt, der Preis ist für isländische Thermen allerdings ganz normal. Die geometrischen Pools treiben auf dem See Urriðavatn, in den wir auch das ein oder andere Mal hineinsprangen, wenn uns das 42 Grad heiße Wasser zu warm wurde. Es gab zudem eine Wasserbar und ein Bistro. Ein tolles Wellness-Erlebnis und so entspannend - Definitive Empfehlung!
Danach ging es für uns nur noch in unsere Unterkunft - das Eiðar Hostel - welches zum Glück nicht weit von der Therme entfernt lag :)
Tag 5
Ein letzter Stopp im Osten war der ca. 45 min vom Hostel entfernte Ort Bakkagerði, der von einer Berglandschaft mit bunten Rhyolith- und Basaltbergen umgeben direkt am Meer liegt. Hier kannst du beispielsweise die Streetart-Puffin-Wall anschauen, das Grassodenhaus Lindarbakki oder den Elfenhügel Álfaborg, in dem der Sage nach die Elfenkönigin wohnt :) Ein sehr schönes Café gibt es dort auch: Das Álfacafé.
Nicht weit davon findet sich das richtige Highlight unseres letzten Stopps im Osten: Der Papageientaucher-Hügel Borgarfjörður eystri. Die kleinen Vögelchen brüten dort von Juni bis August und sind wirklich zum Greifen nah. Was für ein wunderbares Erlebnis, sie so glücklich in ihrer freien Wildbahn zu beobachten. Und zu sehen wie unglaublich süß ungeschickt sie fliegen! Papageientaucher sind nämlich viel bessere Schwimmer als Flugkünstler ;)
Wir hinterließen in einem Gästebuch noch eine kleine Zeichnung und verließen dann den Osten Islands. Der Osten war geprägt von Gletschern und Lupinen, von Pflanzen und Vögeln aller Art, von den buntesten Farben, die die Natur hervorbringen kann und einer der schönsten Thermen, in denen wir je waren. Glücklich und zufrieden fuhren wir somit an Tag 5 weiter in den Norden unseres eisigen Landes.
Lies gerne auch die anderen Blogeinträge zu Island, wenn dich das Land interessiert :) Ich bilde in meinen Blogeinträgen definitiv nie alles ab, was ein Land oder ein Ort zu bieten hat, es handelt sich lediglich um Ausschnitte und Dinge, die wir geplant und erlebt haben. Natürlich kann man in Island noch viel mehr sehen und erleben. Es gibt Museen, Galerien, Ausflüge, Wanderungen ohne Ende, das Hochland und und und. In unserer Tour war das eingeplant, was in 8 Tagen machbar ist und was wir unbedingt sehen wollten. Wer Anregungen, Tipps oder andere Erfahrungen gemacht hat, kann mich gern anschreiben und seine Erfahrungen mit mir teilen. Ich freue mich darauf! :) Und ich hoffe, ich konnte den Ein oder Anderen zu einer Reise in dieses unglaublich tolle Land inspirieren!
Unsere Hotels im Osten
3. Nacht: Framtid Barrels: Wolltest du schon einmal in einem übergroßen Fass schlafen? Dann sind die Framtid Barrels genau das Richtige für dich! ;) In den süßen Fässchen befinden sich zwar nur 3 Betten, aber eine Erfahrung ist es definitiv wert. Sie stehen auf einer Art Campingplatz, der aber sein eigenes Badhäuschen mit Küche besitzt. Die zu den Barrels gehörigen Toiletten und Duschen befinden sich direkt neben den Fässern. Über eine kleine Box gelangt man über verschiedene Codes an die Schlüssel, sodass die jeweiligen Waschräume nur den Besuchern der Barrels zugänglich ist. Den Schlüssel für das Barrel bekommst du in dem ca. 2 min Fahrt entfernten Hotel Framtíð. Zudem erhältst du dort zusätzliches Bettzeug, das du noch einmal separat bezahlen musst.
4. Nacht: Eiðar Hostel & Apartments: Ein schönes Hostel mit Self-Check-In und Gemeinschaftsbad. Es gibt eine große Küche, in der sogar ein Kaffee-Automat steht.
From anney with love - ein paar Ergänzungen
Von Deutschland aus fliegt man je nach Flughafen ca. 3,5 Stunden. Von Frankfurt am Main aus konnten wir ohne Umsteigen durchfliegen.
Im Juni wird es in Island so gut wie nicht dunkel und man kann das Phänomen der Mitternachtssonne erleben. An manchen Tagen wird es 24 Stunden lang nicht dunkel.
In diesem Monat blühen zudem überall die schönen Lupinen, die das Land in ein zartes Lila hüllen.
Im Mai und Juni bekommen alle Tiere ihre Babys, sodass du überall kleine Lämmer, Fohlen und Babyvögel beobachten kannst. Zu süß!
Besonders Juli und August zählen zur Hauptsaison in Island. Es empfiehlt sich, Unterkünfte, Ausflüge und Tickets im Voraus zu buchen.
Das Wasser in Island ist eines der reinsten Wasser der Welt. Das Leitungswasser kann also bedenkenlos getrunken werden.
Die Wege zu den jeweiligen Wasserfällen und Sehenswürdigkeiten sind oft einfach zu überwinden und bedürfen keiner großen Wandererfahrung.
Viele Wasserfälle befinden sich direkt neben der Straße und könnten sogar aus dem Auto heraus fotografiert werden.
Für die Sommermonate in Island solltest du verschiedene Kleidung mitnehmen: Von wind- und wasserfester Kleidung bis zu leichterer Kleidung kann alles dabei sein. Island ist ein eher kühleres Land. Es heißt ja auch "ICE"-Land ;) Wir hatten maximal 16 Grad. Im Durchschnitt hatte es ca. 10-12 Grad würde ich schätzen. Wir waren aber auch an Orten, an denen es nur 4, sogar 0 Grad hatte. Also einfach wetterfest eindecken und vor allem an passendes Schuhwerk denken. Wanderschuhe und Gummistiefel sind ein Muss :)
Wir sind mit unserem kleinen Automatik-Mietwagen gut zurechtgekommen, dennoch würden wir uns beim nächsten Mal für ein 4x4 Allrad-Auto entscheiden, da viele der Straßen nur damit befahren werden dürfen. Allerdings mussten wir nur zweimal unsere Route etwas verändern, weil wir mit dem Mietwagen nicht weiterfahren durften.
Zum Thema Tanken noch eine Ergänzung: Es gibt dort meistens nur Tanksäulen ohne Personal, das heißt, dass das Tanken so funktioniert, dass du vorher an einem Automaten auswählst, wie viel du maximal tanken willst - beispielsweise 100€ - und bezahlst erst einmal; dann wird die Tanksäule freigeschalten und du kannst bis zu diesem Limit tanken. Nicht wundern: Auf dem Online-Banking erscheint oft erst der Maximalbetrag. Dieser wird allerdings innerhalb weniger Stunden umgebucht auf den Betrag, den du tatsächlich getankt hast. Oder: Sollte es eine "normale" Tankstelle sein, gilt das gleiche Prinzip: Du kaufst an der Kasse eine Tankkarte - bezahlst also im Voraus - und kannst daraufhin dein Auto tanken.
Wir haben es geschafft, die Insel in 8 Tagen zu umrunden. Allerdings war der Zeitplan sehr straff und wir mussten den Westen zum größten Teil auslassen. Wer meine Route also gern nachfahren möchte oder noch Zwischenstopps im Hochland einplant, sollte mindestens 10 Tage fahren. Wir hatten besonders den Vorteil, dass es im Juni nicht dunkel wurde, sodass wir selbst um 22Uhr noch gut fotografieren konnten.
Für die Sammler: Mein Reiseführer war wieder von Marco Polo.
Let´s talk about money - Hier ein Überblick
Zu unserer großen Freude konnten wir wieder überall mit Kreditkarte bezahlen und mussten so kein Geld umtauschen :)
Island ist ein sehr teures Land, das sollte man bei der Reiseplanung definitiv beachten: Wir gaben für die 8 Tage mit Flug und allem drum und dran insgesamt ca. 2300€ aus. Im Folgenden etwas aufgesplittet: Für die Flüge gaben wir pro Person jeweils ca. 430€, für das Auto ca. 300€, für den Tank ca. 170€, für die Unterkünfte ca. 450€, für die Ausflüge/Eintritte ca. 270€, für die Kofferaufgabe ca. 130€, für Lebensmittel ca. 80€, für Restaurants/Cafés o.Ä. ca. 160€ und den Rest für Sonstiges aus.
Vor allem das Essen ist sehr teuer: Für Fish&Chips bezahlten wir in Reykjavík beispielsweise knapp 25€.
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