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Senegal


Senegaltoko

SENEGAL - Bonjour! Tropisches Klima, afrikanische Tierberühmtheiten und eine Geschichte, die tragisch, aber wichtig zu kennen ist. Wir waren im Oktober 2024 für 10 Tage in dem westafrikanischen Land in Pointe Saréne. Senegal - ein recht unbekanntes Reiseziel. Wie sind wir darauf gekommen? Sagen wir einfach so: Wir hatten ein paar Länder zur Auswahl, doch am meisten zog es uns wieder nach Afrika. Ich bin einfach so in die Seele, die diesem Kontinent innewohnt, verliebt und jedes Mal begeistert. In diesem Blogeintrag schreibe ich über unsere Erfahrungen und Erlebnisse. Und auch viel davon, was die Einheimischen über sich selbst und das Land erzählt haben. Mich faszinieren fremde Kulturen und ich finde es wichtig, deren Bräuche und Sitten weiterzugeben.


Impfungen und andere Vorbereitungen

Impfungen

Wenn du nach Senegal reisen willst, gibt es ein paar Dinge, die du vorbereiten solltest. Beispielsweise empfiehlt es sich, sich bei der STIKO und der DTG darüber zu informieren, welche Reiseschutzimpfungen für das Land empfohlen oder sogar Pflicht sind. Viele Krankenkassen übernehmen Reiseschutzimpfungen bis zu 100%. Informiere dich gerne bei Deiner, ob es dort auch so ist. Senegal ist im Oktober beispielsweise ein Hoch-Malariagebiet, was eine Malaria-Prophylaxe unverzichtbar macht. Nimm am besten auch ein gutes Mückenspray mit dem Wirkstoff DEET mit. Damit solltest du gut gewappnet sein ;)


Gesundheit

Deine Reiseapotheke solltest du definitiv auch mit Fenistil, Blasenpflastern, Tabletten gegen Übelkeit, Schmerzmitteln und was du sonst noch zum Überleben brauchst ausstatten. So sicherst du dir in jedem Falle eine Hilfe zur Selbsthilfe, sollte der ungewollte Fall eintreten, dass du auf deiner Reise krank wirst. Bedenke, dass das Gesundheitssystem in einem Entwicklungsland wie Senegal nicht mit dem deutschen zu vergleichen und es klug ist, sich gut auszustatten.


Dokumente

Wichtig ist zudem ein gültiger Reisepass. Den brauchst du in jedem Fall und er sollte auch noch mindestens 6 Monate über das geplante Abreisedatum hinaus gültig sein. Ein Visum brauchst du mit einem deutschen Reisepass nur, wenn du dich dort länger als 3 Monate aufhalten möchtest (Stand 2024). Definitiv nicht fehlen darf ebenso der Impfpass. Führe am besten Kopien aller Dokumente mit dir.


Technik

(Einen Reiseadapter benötigten wir in diesem Fall nicht, weil unser Hotel Universalsteckdosen hatte. Solltest du aber in einem anderen Hotel sein, empfiehlt es sich möglicherweise einen dabei zu haben.)


Versicherungen

Empfehlenswert ist weiterhin eine Auslandskrankenversicherung, welche man easy beispielsweise über Check24.de abschließen kann. Kosten für Ärzte, Medikamente, Transporte etc. können im Ausland schnell in den 5-stelligen Bereich schießen, also gehe lieber auf Nummer sicher. So eine Versicherung ist nicht einmal teuer ;) Wir hatten zudem eine Reiserücktrittsversicherung, weil wir im Fall der Fälle nicht auf den Kosten sitzen bleiben wollten. Und eine Gepäckversicherung ist ab sofort auch ein Teil von uns ;)


Die Anreise

Alle Vorbereitungen sind erledigt, dann kann es ja endlich losgehen! :) Wir flogen von Berlin aus über Brüssel mit der Airline Brussels. Der Flug dauert von Berlin nach Brüssel ca. 1h 15min und von Brüssel nach Dakar ca. 6 Stunden. Zu unserem Hotel fuhren wir noch einmal ca. 1,5 Stunden.


Unser Hotel

Wir waren im Hotel Riu Baobab untergebracht. Uns hat das Hotel unglaublich gut gefallen. Es ist riesen groß und bietet wirklich alles: Es gibt 4 Pools, 4 Restaurants (ein asiatisches, ein italienisches, ein Steakhaus, für die man Reservierungen braucht (im ALL-IN-Angebot enthalten) und den Hauptsaal, in dem es ein Buffet mit allerlei Gerichten gibt), einen Rutschenpark, einen Souvenir-Shop, einen Arzt, ein Spa, einen Fitnessbereich, die Möglichkeit, Wassersportgeräte kostenlos auszuleihen, ein Beachvolleyballfeld, eine Disco und mehrere Bars. Unser persönliches Highlight: Die Poolbar, bei der sogar Tische und Hocker im Wasser waren ;) Die Anlage ist wunderschön, gepflegt und voller Palmen. Das Hotel wurde erst 2022 eröffnet und ist ein reines ALL-Inclusive-Hotel. Wahrscheinlich haben wir nicht einmal alles entdeckt, so groß war das Hotel ;)


Das Personal ist sehr freundlich, das Essen richtig gut und auch das Animationsprogramm lässt nicht zu wünschen übrig: Von Aquafitness, über Beachvolleyball bis hin zu Yoga ist für jeden etwas dabei. Auch abendliche Shows gehören zum Programm. Es gibt hier wirklich nichts, was man vermissen müsste ;) Interessant ist auch, sich mit den MitarbeiterInnen zu unterhalten. So haben wir beispielsweise erfahren, dass Oktober noch als Nebensaison gilt. Im November und Dezember sind im Hotel bis zu 1800 Gäste. Bei unserem Aufenthalt waren es 700 (!) und es hat sich teilweise schon sehr voll angefühlt. Wahnsinn! Außerdem kommen an den Wochenenden oft die Einheimischen in das Hotel für Wochenendtrips.


Zudem liegt das Hotel mitten am Meer an einem breiten Sandstrand. Im Meer kann man zwar nicht schnorcheln (wer den Atlantik kennt, der weiß, was ich meine ;)), aber das Wasser ist schön warm und die Sonnenuntergänge sind einfach nur ein Traum!


Was vielleicht manche stören könnte: Wir haben uns ja für eine Reise nach Afrika entschieden. Womit müssen wir also rechnen? Richtig! Insekten. Abends lagen oft auf den Gängen vor den Zimmer viele kleine schwarze Käfer (nicht gefährlich, nur nervig). Die waren schon etwas lästig, aber was soll man machen? Wer nach Afrika reist, muss auch mit den Bewohnern des Landes rechnen ;) Außerdem gab es Katzen am Hotel, die auch zum Restaurant kamen. Wenn man sie ignorierte, gingen sie aber weg.


Andere Services waren ein 24-Stunden-Service (auch an der Bar), das Wechseln von Geld, Ausflüge konnte man direkt über den/die ReiseleiterIn vor Ort buchen, Badehandtücher konnten easy am Pool geholt werden und auch so konnte man jederzeit bei Fragen und Problemen kommen und es wurde alles schnell erklärt und geklärt :)


Good to know ist übrigens, dass das Leitungswasser in Senegal nicht trinkbar ist! Es ist auch nicht zum Zähne putzen geeignet. Wir konnten aber immer an der Bar große Wasserflaschen holen, sodass dies nie ein Problem war. Auch das Eis an der Bar ist gekauftes Crushed Ice. Du kannst deine Cocktails also bedenkenlos mit Eiswürfeln genießen ;)



Ausflüge & Aktivitäten - What to do in Senegal?

Auch wenn sich der Tourismus erst nach und nach wieder aufbauen muss, gibt es viel, was du in Senegal erleben und sehen kannst. Neben Strand- und Pooltagen gibt es einige Angebote für Aktivitäten und Ausflüge. Am besten buchst du diese direkt über die ReiseleiterInnen im Hotel. Bei GetYourGuide war es dieses Mal eher schwieriger etwas zu finden, weil die Abholorte oft sehr weit vom Hotel entfernt lagen. Wir entschieden uns für folgende Ausflüge:


1 Bandia Wildlife Reserve (Safari) & lion experience

Bei diesem Ausflug wurden wir morgens vom Hotel abgeholt und fuhren direkt zum Reserve. Die Safari dort ist nicht mit der in Tansania vergleichbar, da es sich bei diesem Reserve um eine Anlage handelt, in der Tiere extra von Menschen angesiedelt wurden. Es ist außerdem mit einer Größe von 3.500 Hektar umzäunt und es leben keine Raubtiere dort. Trotzdem leben die Tiere wie "wilde Tiere" (sie werden beispielsweise nicht von den Menschen gefüttert) und man bekommt ein tolles Safari-Feeling, wenn man mit dem typischen Safari-Jeep durch die Savanne prescht :) Wir haben sehr viele Tiere gesehen: Giraffen, Zebras, Affen, Breitmaulnashörner, Wasserbüffel, Impalas, Kudus, Oryxes (Antilopenart), Warzenschweine, Husarenaffen, Grüne Meerkatzen, Mungos, Strauße, Riesenschildkröten, Krokodile und eine Vielfalt an Vogelarten wie den Senegalliest (Eisvogel), den Senegaltoko (auch bekannt als Zazou von König der Löwen ;) Ihn siehst du oben auf dem 1. Bild), den Langschwanz-Glanzstar oder den Dorfweber. Es war wirklich ein tolles Erlebnis! Zudem ist die Bandia Safari günstiger als die Safari in Tansania. Wer sich also an eine Safari heranwagen möchte, ohne viel Geld auszugeben, ist hier richtig :)


  • Lion experience

Direkt neben dem Reserve befindet sich eine sogenannte "Löwenfarm". Diese ist relativ vergleichbar mit einem großen Zoogehege. Allerdings mindestens 3 oder 4 Mal größer. Die Löwen leben hier nicht in freier Wildbahn, sondern werden gehalten. Es ist wie eine Art Auffangstation. Highlight hier ist der Besuch bei den Löwen ;) Wir fuhren mit einer Art vergittertem Fahrzeug in das riesige Gehege, wo die Löwen dann mit Fleisch angelockt wurden. Ein Erlebnis wie aus einer Tierdoku! Die Löwen sprangen auf das Dach des Fahrzeuges oder legten sich gemütlich auf die Motorhaube. Die Guides erzählten uns etwas über die Löwen und gaben sich viel Mühe, uns ein tolles Erlebnis zu bieten. So hautnah wirst du dem König der Löwen wohl nirgendwo anders kommen - hoffentlich ;) Nach der Safari und dem Besuch bei den Löwen ging es zurück zum Hotel. Ein toller Halbtagesausflug, der die Möglichkeit bietet, danach wieder am Pool oder am Strand zu entspannen.



2 Kultur und Mangroven-Flussfahrt im Delta Saloum

  • Kultur

Bei diesem Ausflug machten wir unseren ersten Stopp bei verschiedenen einheimischen Märkten. Dort solltest du auf dein Hab und Gut achten und "Reichtümer" nicht zur Schau stellen. Wir hatten damit keine Probleme, aber es ist gut, dies im Hinterkopf zu behalten. Wir besuchten zuerst den traditionellen Viehmarkt, auf dem Schafe, Ziegen, Pferde, Kühe und Hühner verkauft wurden. Dort befinden sich übrigens nur die Männer. Wen es interessiert: Eine Kuh kostet je nach Größe 600-1000€, eine Ziege 100€ und ein Schaf 250€. Tiere werden besonders gebraucht, um in der Regenzeit auf den Feldern zu arbeiten. Danach werden sie für Geld verkauft. Der nächste Markt war ein Gemüse- und Gewürzmarkt. Dieser Markt war sehr voll und grundsätzlich geht es dort sehr wuselig zu. Es gab viele Händler, die einem Krimskrams andrehen wollten (z.B.: Armbänder, Schnitzfiguren oder andere Souvenirs). Auch Kinder hingen sich an unsere Gruppe, um nach Geschenken zu fragen. Man könnte davon schockiert und etwas abgeschreckt sein, aber man muss eine Sache bedenken: Die Menschen leben dort einfach so! Hier wird nichts touristisch beschönigt oder eine Show gemacht, was mir persönlich sehr gefallen hat, weil ich bei meinen Reisen das authentische, wahre Leben der Menschen kennenlernen möchte. So unbequem das auch manchmal sein mag. Ich lerne daraus immer wieder, dass wir wirklich dankbar für den Luxus sein können, in dem wir Tag für Tag leben dürfen. Danach besuchten wir ein einheimisches Dorf. Wirklich krass, wie die Menschen dort leben. Wir durften sogar in die Hütten reinschauen. Oft haben die Menschen dort nicht einmal Strom und müssen alles selbst anbauen und herstellen. Wir brachten ihnen Reis, Öl und Seife als Geschenk und zum Dank tanzten sie mit uns. Außerdem zeigten sie uns wie man Hirse zu Couscous stampft.


  • Mangroven-Flussfahrt Delta Saloum

Unser nächster Stopp war eine Flussfahrt zu den Mangroven im Delta Saloum Nationalpark. Hier fließt der Fluss Saloum mit dem Nordatlantik zusammen. Der Park gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und bietet zahlreichen Tier- und Vogelarten eine Heimat. Nach der Flussfahrt fuhren wir in ein Restaurant in der Nähe, in dem wir traditionelle Gerichte probieren durften. Hauptnahrungsmittel in Senegal ist Reis und Fisch, aber auch Couscous wird viel gegessen. Als Vorspeise gab es eine Art Fisch im Teigmantel mit eingelegten Zwiebeln. Als Hauptspeise Thieboudienne, welches als Nationalgericht Senegals gilt. Dabei handelt es sich um ein würziges Reis- und Fischgericht (wir hatten Barrakuda) mit Gemüse und Kräutern. Echt lecker! Als Nachspeise gab es einen Obstsalat. Danach ging es zu unserem letzten Stopp des Tages: Den größten Baobab-Baum Senegals. Baobab-Bäume können sehr alt werden. Irgendwann bildet sich in der Mitte des Baumes ein Loch. Bei diesem war das Loch so groß, dass ca. 30 Menschen darin Platz gefunden hätten. Der älteste Baobab-Baum der Welt wird auf ca. 1800 Jahre geschätzt und steht in Simbabwe. Nach diesem letzten Stopp ging es wieder zurück ins Hotel.



3 Sklaveninsel Gorée und Hauptstadt Dakar

Ein Muss in Senegal ist ein Ausflug auf die ehemalige Sklaveninsel Gorée. Die Insel liegt nur 3km (etwa 20min mit der Fähre) vor Dakar und ist gerade einmal 36 Hektar groß. So schön diese Insel auch ist, so tragisch ist ihre Geschichte. Hier wurden vom 15. bis 19. Jahrhundert Sklaven gehalten, um sie dann in die ganze Welt zu verschiffen. Insgesamt waren es schätzungsweise 20 bis 40 Millionen Menschen, die von Gorée verschifft wurden. Die Räume im "House of slaves" zu sehen, in denen die Menschen untergebracht waren, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren und zeigt, wie verabscheuungswürdig die Menschheit sein kann. Aber es ist wichtig, diesen Ort zu besuchen, um etwas darüber zu lernen und sich damit auseinanderzusetzen, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass so etwas nie wieder passieren darf. Seit 1848 wird Gorée nicht mehr zur Sklavenhaltung genutzt. Heute ist sie ein UNESCO-Weltkulturerbe. Die Führung mit unserem ortskundigen Reiseleiter war äußerst spannend und herzzerreißend. Mir kamen wirklich die Tränen... Er zeigte uns auch andere Orte auf der Insel. Es gab sogar ein Museum und wir aßen leckere, einheimische Speisen in einem Restaurant am Hafen. Wir bestellten Yassa, wobei es sich um ein mariniertes Hühnchen- oder Fischgericht mit Reis und Zwiebeln, Senf und Zitronensaft handelt. (Fact by the side: Es gibt auf der Insel viele HändlerInnen, die dich in ihre Shops einladen wollen und sehr aufdringlich sind. Mit einem bestimmten Nein geben sie sich meist zufrieden. Andernfalls einfach den/die ReiseleiterIn hinzuholen, um Missverständnisse zu klären). Danach ging es mit der Fähre zurück nach Dakar, wo uns der zweite Teil des Ausfluges erwartete.


Nach dem Besuch auf Gorée machten wir eine Rundfahrt durch die Stadt. Dakar ist eine der wichtigsten Seehäfen an der westafrikanischen Küste und Senegals wirtschaftliches Zentrum. Es leben knapp 1,5 Millionen Menschen dort. Das Zentrum ist geprägt von kolonialen Bauten. Dass das Land sehr arm ist, sieht man leider auch hier, aber es gibt eine Universität und viele Ministerien, sowie den Präsidentenpalast. Highlight war der Halt bei Afrikas größter Statue, dem Monument de la Renaissance africaine. Das Denkmal besteht aus einer 52-Meter hohen Bronzestatue und soll die Idee der afrikanischen Renaissance verkörpern. Im Inneren befindet sich eine Ausstellung. Der Blick auf die Hauptstadt von oben ist wunderschön.


(Ergänzung: Früher gab es in Senegal den Salzsee Lac Rose. Der See war aufgrund seines hohen Salzgehaltes rosa-pink. Allerdings hat er aufgrund langanhaltender Regenfälle in der Regenzeit seine Farbe verloren und muss sich derzeit erholen. Ob er wieder so pink wie früher wird, ist ungewiss. Ein Ausflug hierhin lohnt sich somit derzeit (Stand 2024) nicht.)



Die Menschen und das Leben in Senegal

Als wir in Senegal waren, ist mir besonders eine Sache irgendwann durch den Kopf gegangen: Wer die ärmeren Länder in Afrika bereisen möchte, sollte schon etwas Reiseerfahrung gesammelt haben. Du wirst hier nicht die typischen Fußgängerzonen mit Bars, Restaurants, Discos und Souvenirshops finden, sondern das richtige, meist bitterarme Leben der Menschen, die in diesem Land versuchen zu überleben. Damit muss man erst einmal umgehen können. Also entweder Erfahrungen gesammelt haben oder sich realistisch darauf einstellen und offen dafür sein, was einen erwarten wird. Dann wird die Reiseerfahrung zu dem, was sie sein soll: Etwas, das das Leben bereichert und einen selbst besser macht. Viele Fakten in den folgenden Abschnitten haben uns die Einheimischen selbst erzählt.


Sprache

Senegal ist seit 1960 ein unabhängiges Land. Die Landeshauptsprache ist Französisch, aber auch Wolof ist eine der Sprachen, die 80% der Senegalesen beherrschen.


Menschen

Grundsätzlich sind die Menschen leider sehr arm. Es ist einfach ein Entwicklungsland. Das hatten wir besonders auf den Märkten und in den Dörfern gemerkt. Oft sieht man auf den Straßen auch Jungen mit Plastikeimern - die sogenannten Talibé - herumlaufen. Das sind Kinder, die einem Meister - einem Marabout - anvertraut werden (sei es aus religiösen Gründen oder aufgrund von großer Armut). Die Talibé betteln um Geld, das sie ihrem Marabout abliefern müssen. Eine sehr kontroverse Angelegenheit und die Kinder können einem richtig Leid tun... Kinder auf den Straßen sind grundsätzlich ein großes Problem in Senegal, da sie meist keine Zukunft haben. Bildung und Schule können sich leider nicht alle Familien leisten, weswegen so viele Kinder auf den Straßen sind. Sollte sich eine Familie die Schule leisten können, kann es sein, dass sie ein Schulweg von 7km erwartet.


Die Autos der Senegalesen (wenn sie sich ein Auto leisten können) sind meist alte Autos aus Europa, deren TÜV abgelaufen ist. Viele der Autos sind somit oft älter als deren Fahrer. In den Straßen befinden sich sehr viele Löcher, was scheinbar aber der Regenzeit zugute kommt, weil ansonsten die Straßen überschwemmen. Einer der Einheimischen meinte zu uns: "Eine Straße ohne Loch in Senegal ist wie Deutschland ohne Bier." :)


Leider gibt es in den Dörfern sehr viel Müll, da es keine allgemein geltenden Regeln gibt, was die Müllentsorgung betrifft. Oft wird dieser einfach auf der Straße verbrannt.


Über die vielen unfertigen Häuser sollte man sich zudem auch nicht wundern. Bauen ist für die Menschen in Senegal unglaublich teuer. Es ist alles eine Frage der Finanzierung. Und sobald etwas Geld da ist, wird es in den Weiterbau gesteckt. Manche dieser Häuser sind erst nach 30-40 Jahren fertig.


Die Menschen sind trotz ihrer Armut (nur 30% der Bevölkerung (Stand 2024) haben einen festen Arbeitsvertrag) sehr freundlich und höflich gegenüber Touristen. Teilen und sich gegenseitig unterstützen ist das A und O in der senegalesischen Kultur, da alle über wenig finanzielle Mittel verfügen. Wenn jemand Hilfe braucht, wird geholfen. Wer etwas braucht, dem wird es geliehen. Wichtig ist nur, dass dieses Geben und Nehmen im Gleichgewicht bleibt.


Religion

Es gibt zudem mehrere Religionen, aber etwa 90% der Senegalesen sind Muslime. Es gibt auch Christen und einen Volksglauben über Schutzgeister, die sich in der Natur manifestieren. Ihnen werden Opfer in Form von Speisen, Alkohol, Tabak oder Ähnlichem dargebracht.


Landwirtschaft

In Senegal wird sehr viel Obst und Gemüse angebaut. Besonders in der Regenzeit werden Mais, Hirse, Bohnen, Erdnüsse, Cashewnüsse, Kartoffeln, Mangos, Wassermelonen, Zwiebeln und sogar Reis angebaut. Dieser wird zusätzlich jährlich in einer Menge bis zu 101 Mio Tonnen aus Asien importiert (Fact by the side: Selbst das reicht oft nicht aus, weil die Menschen in Senegal sich hauptsächlich von Reis ernähren). In der Trockenzeit werden Zwiebeln besonders aus Holland importiert. Zudem gibt es viele Salzfelder. Es gibt auch mehrere Palmenarten wie die Kokos-, Dattel- oder Ölpalme.


Landschaft

Die Szenerie in Senegal besteht besonders aus den berühmten Baobab-Bäumen, die auch Affenbrotbäume genannt werden. In der Regenzeit haben die Bäume grüne Blätter, in der Trockenzeit fallen diese jedoch ab. Sie gelten zudem als heilig und werden "Baum des Lebens" genannt. Die Senegalesen glauben, dass die Seelen der Verstorbenen in den Bäumen weiterleben. Baobab-Bäume können bis zu 30 Meter hoch werden und bis zu 4.500 Liter Wasser speichern, weswegen sie so überlebenswichtig für die Menschen in Afrika sind. Baobab-Saft kann zudem für allerlei Krankheiten verwendet werden: Gegen Durchfall, Bauchschmerzen oder andere Krankheiten.



Zusammenfassung

Es gibt noch so viel über Senegal zu berichten. Für mich war die Reise dorthin eine ganz besondere Erfahrung und es war ein toller Urlaub! Trotz dessen es ein Entwicklungsland ist und der Tourismus sich noch ausbauen muss, würde ich eine Reise nach Senegal definitiv empfehlen. Allein, um die Menschen dort zu unterstützen und ihnen zu helfen, die Infrastruktur immer mehr auszubauen. Außerdem vermisse ich jetzt schon das Klima, die netten Menschen und die Authentizität, die dieses Land ausstrahlt. Ich werde definitiv noch viele afrikanische Länder bereisen und hier davon berichten :) Ich hoffe, ich konnte einen guten ersten Eindruck von diesem schönen Land vermitteln und es hat den Ein oder Anderen zu einer Reise dorthin inspiriert :) Wer mir gerne dazu schreiben möchte, Fragen oder Ergänzungen hat, kann sich gerne bei mir melden! Ein Gruß geht raus in den Senegal!


Let´s talk about money - Hier ein Überblick

Eine Reise nach Senegal ist besonders in der Nebensaison erschwinglich. (Alle Preise sind pro Person zu nehmen)

  • wir bezahlten für die ganze Reise mit Ausflügen ca. 2000€

  • zu bedenken sind auch die vorherigen Kosten: Reisepass, Impfungen (je nach Krankenkasse erstattungsfähig), Mückenspray, Reiseapotheke etc.

  • Auslandskrankenversicherung: ca. 10-15€ pro Jahr

  • Reiserücktrittsversicherung: Je nach Tarif ca. 100€ pro Jahr

  • bei den Ausflügen gibt es unterschiedliche Kosten: Durchschnittlich kostet ein Ausflug 90€

  • Senegal erhebt zudem eine Touristensteuer. Bei uns waren es für 9 Nächte ca. 30€ (Stand 2024)

  • Währung: Die eigentliche Währung in Senegal ist die westafrikanische Franc (CFA), allerdings ist das Land stark auf den Euro umgestellt. Wir konnten sogar bei den Händlern mit Euro bezahlen

  • Geld tauschen konnten wir im Hotel, was schlussendlich aber gar nicht nötig war


From Anney with love - ein paar Ergänzungen

Es folgen ein paar Ergänzungen, welche ich für gut zu wissen halte :)

  • Senegal hat ein tolles, tropisches Klima: Es ist das ganze Jahr über heiß und feucht

  • Die Regenzeit ist von Mitte Juni bis Mitte Oktober: Wir waren während der Regenzeit dort und würden es total empfehlen: Alles ist üppig und grün und man kann überall Zugvögel aus Europa beobachten. Außerdem sind die Preise günstiger und Regenzeit bedeutet nicht, dass es jeden Tag regnet. Wir hatten während der 10 Tage 2 Regentage, was uns nicht gestört hat, weil es sehr, sehr warm war und auch eher genieselt hat (außer nachts, da hat es auch mal gewittert). In der Trockenzeit ist alles eher grau und verbrannt.

  • Das Leitungswasser ist nicht trinkbar (nicht einmal zum Zähne putzen).

  • Es könnte sein, dass du einen Reiseadapter brauchst.

  • Es gibt dort kein Datenroaming, da es außereuropäisches Ausland ist, also entweder eine SIM-Karte kaufen oder Internet nur im Wlan nutzen.

  • Du kannst auch einen Mietwagen oder -roller ausleihen. Allerdings würden wir dies nicht empfehlen, da es dort keine wirklichen Verkehrsregeln gibt. Man kann sich auch mit einem Taxi irgendwo hinfahren lassen.

  • Aufpassen: Es könnte sein, dass du giftigen Tieren (Schlangen beispielsweise) oder Insekten begegnest. Wir hatten Glück und haben keinerlei giftige Tiere gesehen, aber ein zweiter Blick auf den Boden, wenn man sich außerhalb des Hotels befindet, schadet nicht.

  • Ansonsten gibt es im Senegal eine große Artenvielfalt an Tieren, v.a. Vögel (im Meer könnte es Quallen geben, also aufpassen).

  • Touristen kommen oft aus Frankreich, Belgien, Portugal, Spanien, Holland oder England.

  • Wer den Kindern in den Dörfern etwas Gutes tun möchte, kann für den Besuch dort gern Geschenke mitbringen. Sie freuen sich über Süßigkeiten, süße Getränke, Spielsachen oder Kleidung. Ich hätte definitiv etwas mitgebracht, hätte ich vorher davon gewusst.

  • Spreche mit den Einheimischen erst einmal über ihren Tag oder halte anderen Smalltalk, bevor du zum eigentlichen Thema übergehst. Das gilt dort als höflich :)

  • Lasse dich auf die Erfahrung Afrika ein. Es lohnt sich!

  • Info an die Sammler: Leider gibt es über Senegal noch keine richtig guten Reiseführer. Blogs sind deshalb gute Quellen :)



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Hi, mein Name ist Annika und ich lebe derzeit in Berlin. Reisen und das Leben leben sind zwei meiner größten Leidenschaften. Ich entdecke immer sehr viel, wenn ich unterwegs bin. Und da ich zusätzlich selbst ernannte Fotografin und Autorin bin, entstand die Idee für diesen Blog :) Viel Spaß beim Durchstöbern und Inspiriert Werden. Was mir gefällt, gefällt möglicherweise auch dir!

From Anney with love: Alle Bilder auf dieser Seite sind von mir :) Bei Fragen einfach melden!

P.S.: Dieser Blog ist hauptsächlich für mich, meine Familie und Freunde als persönliches Reisetagebuch geschrieben und wird nicht für Geld betrieben. Jegliche Werbung ist somit unbezahlt.

 

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